• Ergotherapie im Kindes- und Jugendalter

Ergotherapie – im Kindes- und Jugendalter

Ergotherapie bietet für alle Altersgruppen vielfältige Angebote zur Entwicklungsförderung. Ziel der Ergotherapie ist es, die Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen und die Anforderungen des sozialen Umfeldes in eine stimmige Balance zu bringen, um eine Unter- oder Überforderung zu vermeiden und Entwicklungsmöglichkeiten optimal auszuschöpfen.

Folgende Therapieschwerpunkte bieten wir an:

Frühförderung (0 – 3 Jahre): Sinne entwickeln sich

Sinne können sich nicht umfassend entwickeln, wenn …

  • Babys unruhig sind und Berührung kaum zulassen können
  • Babys viel schreien und schwer einschlafen
  • Bewegungsabläufe und Reaktionen sich nicht altersgemäß differenzieren
  • Kleinkinder zu stark klammern und sich nicht trauen, die Welt zu erkunden
  • Kleinkinder sich nur schwer auf Anforderungen der Erwachsenen einlassen können
  • Lernerfahrungen durch Vermeidung nicht erlebt werden, die dem jeweiligen Alter angemessen sind

Ergotherapie kann …

  • in der Elternberatung ein frühes Verstehen der kindlichen Handlungsweisen und Signale ermöglichen
  • individuelle Lösungswege erarbeiten, um die Entwicklung des Kindes ganzheitlich zu unterstützen
  • die Weiterentwicklung der kindlichen Motorik und Wahrnehmung individuell anregen und fördern
  • die Interaktion zwischen Eltern und Kind positiv fördern und hilfreiche „Engelskreise“ sichtbar machen

Vorschulalter (4 – 6 Jahre): Fertigkeiten erwerben

Es ist schwierig, Fertigkeiten zu erwerben, wenn …

  • Kinder es vermeiden zu malen oder mit der Schere zu schneiden
  • Kinder nicht lernen, sich selbstständig an- und auszuziehen, sie ständig Hilfe von Bezugspersonen einfordern
  • Kinder Ängste zeigen, allein einzuschlafen, allein auf die Toilette zu gehen, allein im Kinderzimmer zu spielen
  • Kinder tollpatschig wirken: oft stolpern, sich häufig verletzen, schnell ermüden, wenig Berührung zulassen
  • Kinder unruhig sind, nur flüchtig Bilderbücher anschauen, sich nicht länger mit einem Spielzeug beschäftigen

Ergotherapie kann …

  • den Entwicklungsstand des Kindes feststellen und darauf aufbauend fördernde Maßnahmen durchführen
  • den Eltern die Entwicklungsproblematik und die damit verbundenen Handlungsweisen ihrer Kinder verdeutlichen
  • die Eltern in der Verhaltensregulation ihres Kindes beraten und anleiten
  • die Eltern dabei unterstützen, Therapieinhalte in den Familienalltag zu übertragen

Schulalter: erfolgreich lernen

Es ist schwierig, erfolgreich zu lernen, wenn …

  • Schul- und Hausaufgaben eine ständige Überforderung sind
  • viel Zeit mit Üben verbracht wird, die Schulnoten aber nicht besser werden
  • Ablenkbarkeit und Unaufmerksamkeit ein gezieltes Lernen unmöglich machen
  • die eigenen Bemühungen von den Eltern häufig nicht gesehen werden können
  • dadurch kaum Anerkennung für die geleistete Anstrengung erfolgen kann

Ergotherapie kann…

  • aufzeigen, welche individuellen Lernstrategien erfolgreich sind
  • Lernpläne entwickeln, die Lerninhalte und Zeitmanagement berücksichtigen
  • Lernverhalten optimieren, Konzentration und Merkfähigkeit trainieren
  • Unterstützung anbieten, um die Lernsituation von Eltern und Schülern positiv zu gestalten
  • Raum schaffen für entlastende und motivierende Umgangsformen im familiären Alltag

Gruppenangebote für Vorschüler/Schüler: gemeinsam zum Ziel

Es ist schwierig, Gemeinsamkeit in der Gruppe zu erleben, wenn …

  • das Spiel mit anderen Kindern überwiegend Streit und Frustration bedeutet
  • Schüchternheit und Kontaktschwierigkeiten das Miteinander verhindern
  • ein Kind gerne im Mittelpunkt stehen möchte und sich nicht an allgemeine Regeln halten kann
  • Ablenkbarkeit und Unaufmerksamkeit ein konzentriertes Handeln erschwert
  • ein Kind kaum Zugang zu anderen Kindern findet und häufig auf Ablehnung stößt

Ergotherapie kann…

  • in einer eindeutigen Kleingruppenstruktur erste positive Lernerfahrungen ermöglichen
  • durch Förderung sozialer Fähigkeiten das Selbstbewusstsein stärken
  • über den Aufbau von individuellen Lernzielen Fertigkeiten der Selbststrukturierung in der Gruppe fördern
  • über Feedback in der Gruppe die Eigenwahrnehmung sowie die Fremdwahrnehmung schulen

Elternberatung: Kinder verständnisvoll unterstützen

Eltern fällt es schwer, die eigenen Kinder verständnisvoll zu unterstützen, wenn …

  • die Auseinandersetzung mit den Kindern bereits am Morgen beginnt und sich über den ganzen Tag hinzieht
  • die Schulunlust der Kinder so groß geworden ist, dass gemeinsames Lernen kaum noch möglich ist
  • die Grenzen der Geduld bei den Eltern bereits nachhaltig überschritten sind
  • Eltern positive Signale bei ihren Kindern nicht mehr ausreichend wahrnehmen können
  • Ängste und Sorgen der Eltern den notwendigen Freiraum der kindlichen Entwicklung einschränken

Ergotherapie kann…

  • mit Testverfahren und einer ganzheitlichen Befunderhebung den Entwicklungsstand der Kinder feststellen
  • durch gezielte Übungen die Fertigkeiten der Kinder erweitern und die Eigenaktivität steigern
  • durch gemeinsame Analyse der Alltagssituationen einen neutralen Blick auf die familiäre Interaktion ermöglichen
  • gemeinsam mit den Eltern und dem Kind eine Tagesstruktur aufbauen und Lernstrategien entwickeln
  • über ein individuelles Elterntraining Anleitung und Beratung zur gemeinsamen Alltagsbewältigung anbieten

Konzepte und Methoden –für Kinder und Jugendliche

Therapieschwerpunkte:

  • Wahrnehmungsverarbeitung (Spüren, Gleichgewicht, Sehen, Hören)
  • Bewegung und Koordination
  • Fein- und Graphomotorik
  • Händigkeitsentwicklung
  • Spiel-, Sprach- und Malentwicklung
  • Aufmerksamkeit, Konzentration und Lernen
  • Verhaltenssteuerung, Soziale Interaktion
  • Psycho-emotionale Entwicklung
  • Eltern – Kind – Interaktion
  • Selbständigkeit im Alltag

Methoden:

  • Sensorische Integrationstherapie (nach J. Ayres), PDF
  • Graphomotorisches Training (nach Stehn, Pauli & Kisch )
  • Das Bobath – Konzept für Kinder, (PDF)
  • Händigkeitsabklärung und Linkshänderberatung (nach Sattler), (PDF)
  • IntraActPlus-Konzept und Elterntraining, videogestützt (nach Jansen u. Streit), Lernprogramme „Lesen und Schreiben“ und „Mathe lernen“, (PDF)
  • Integrative Eltern-Säuglings-/Kleinkindberatung (nach Papousek), (PDF)
  • Autismustherapie (DIRFloortime)
  • Marburger Konzentrationstraining (nach Krowatschek) , (PDF)
  • Aufmerksamkeitstraining (nach Laut & Schlottke), (PDF)
  • Attentioner – Gruppenprogramm bei ADHS (nach Jacobs u. Petermann), (PDF)